Ein Floß geplant, aber einen Spielplatz gebaut

Asylbewerber beendeten gestern im Wildpark ein Kleinprojekt des BilSE-lnstituts Güstrow

Eigentlich sollte von Bewohnern der drei Güstrower Flüchtlingshei­men ein Floß gebaut werden. Der Bildungsträger BilSE hat­te dazu ein Kleinprojekt beim Sozialministerium bean­tragt. "Aber dann stellte sich heraus, dass wir mit dem Holzkünstler Mirko Quade einen kompetenten Mann im Team hatten, Holz war eben­falls vorhanden und es eröff­nete sich uns die Chance, et­was Nachhaltiges zu schaf­fen", erläutert BilSE-Mitar­beiterin Andrea Buchholz. Also wurde der Plan in einen kleinen Spielplatz mit Holz­umrandung, Figuren, einem Floß und Bänken geändert.

Zwischen April und August trafen sich 12 bis 15 Leute aus Russland, der Ukraine, Serbien und aus afrikani­schen Ländern, um unter Qu­ades Anleitung freiwillig zu arbeiten. Gestern wurde der Spielplatz am Agendazent­rum "Wiesenwelten" im Güstrower Wildpark überge­ben. "Das Agendazentrum wird von Familien sehr gut angenommen und ein zwei­ter Spielplatz passt ideal hierher", freute sich Wild­park-Chef Klaus Tuscher und spendierte den Familien der am Projekt beteiligten Flüchtlingen bereitwillig Jahreskarten.

Heidrun Kiel, Leiterin der Asylbewerberheime in  der Barlachstadt, zählte das Bil­SE-Institut zu einem Netz­werk, das inzwischen in Güstrow aufgebaut wurde, um den Flüchtlingen das Le­ben zu erleichtern. "Gerade diese kleinen Projekte, die lo­gistisch leicht zu beherr­schen sind, helfen effektiv, die Menschen sinnvoll zu beschäftigen, wenn sie auf eine Entscheidung in ihrem Asyl­ verfahren warten", sagte sie. Außerdem hatten die Flüchtlinge so Gelegenheit, mit den Besuchern des Wildparks ins Gespräch zu kommen. "Und das klappte sehr gut", bestä­tigte Andrea Buchholz.

Christian Menzel

Zurück