Integrationsfest: Gemeinsam etwas erreichen

Die Projekte „Treffpunkt Suppenküche“ und „Slalom+“ wurden vorgestellt

Gemeinsam anpacken und voneinander lernen – diese Worte fielen immer wieder beim ersten Integrationsfest „Marktplatz Arbeit“ in Bad Doberan. Veranstalter waren die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Bad Doberan und das Bilse-Institut für Bildung und Forschung GmbH, die gemeinsam mit den Projekten „Treffpunkt Suppenküche“ und „Slalom+“ das Integrationsfest begingen. Beide Projekte sowie auch das Fest wurden aus dem Europäischen Sozialfonds gefördert. Zu Gast war auch Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU), der sich an den integrationsfördernden Ständen umgeschaut hat und ins Gespräch mit Teilnehmern und eingeladenen Unternehmen sowie Institutionen kam. Marwan Mohammad aus Stralsund war einer der geladenen „Teilnehmer mit und ohne Flüchtlingshintergrund und der Langzeitarbeitslosen“ aus Stralsund, Güstrow und Rostock. Er unterhielt sich kurz mit dem Minister und erhofft sich eine feste Arbeitsstelle. So wie auch die anderen, die sichan denStänden beraten ließen. „Die Projekte haben die gesellschaftliche und berufliche Integration von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zum Ziel und arbeiten eng zusammen“, sagte Harry Glawe, der sich an den Ständen über die Arbeitsweisen informierte. Darunter befanden sich auch eine Outfit- und Stilberatung mit Bewerbungsfotos und ein Persönlichkeitstest. Am Stand der Krankenkasse Barmer konnten Gäste ihre körperliche Konstitution testen. Die Projektwerkstätten Hoga und Gala gaben zudem Einblicke in ihre Arbeit. „Wir haben drei Jahre lang eine intensive Kooperation mit ,Slalom+’ und suchten in der Region nach Partnern, bei denen sich unsere Teilnehmer beruflich ausprobieren können, weil sie oft nichtmehrin ihren alten Berufen arbeiten können“, sagte der Bilse-Institutsleiter Rainer Schätz. Im Projekt „Slalom+“ werden deutsche und migrierte Menschen gemeinsam an den ersten Arbeitsmarkt herangeführt. Seit Projektbeginn im September 2016 haben sich 326 Teilnehmer für die Maßnahme registriert, davon waren 45 Flüchtlinge. Die Vermittlungsquote in den ersten Arbeitsmarkt, in eine Qualifizierung oder in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung liegt derzeit bei 26,4 Prozent. „Hier wird praktische Starthilfe geleistet. Vor allem die enge Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen und den Jobcentern trägt dazu bei, dass eine erfolgreiche Beschäftigungsaufnahme aktiv angestrebt wird“, sagte Glawe. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Projekt aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) in Höhe von knapp 608 000 Euro.

 

 

„In den Projekten können sich
Menschen begegnen, die gemeinsam etwas erreichen wollen. Die Suppenküche ist Teil des Projektes von ,Slalom+’ geworden.“

Albrecht Jax, Pastor

 

„Mit dem ,Treffpunkt Suppenküche’ sind zwei Einladungen verbunden: die Einladung zum Essen und zur Begegnung und die Einladung zur Mitarbeit.“

Barbara Niehaus, Kirchgemeinde

 

„Wir suchten nach Partnern, bei denen
sich die Teilnehmer beruflich erproben können, weil sie oft nicht mehr in ihren alten Berufen arbeiten können.“

Rainer Schätz, Bilse-Institut

 

Der Treffpunkt Suppenküche ist ein sozialdiakonisches Projekt der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Bad Doberan. „Damit sind zwei Einladungen verbunden: Die Einladung zum Essen und zur Begegnung mit Anderen sowie die Einladung zur Mitarbeit. Beide Einladungen gelten bedingungslos“, erklärte die Leiterin Barbara Niehaus. „Die Erfahrung, einander gleichgestellt zu sein, ist ebenso grundlegend für den Zusammenhalt einer Gesellschaft, wie die, am Arbeitsmarkt teilzuhaben.“Der Minister sagte dazu: „So ist ein Kommunikationstreffpunkt für Zugewanderte und Einheimische entstanden, wo sie ohne Barrieren miteinander ins Gespräch kommen können. Die gesellschaftliche Integration unterstützt hier den Weg zu einer erfolgreichen beruflichen Integration.“ Die Kirchengemeinde unterstützt die Suppenküche: „In den Projekten werden Menschen zusammengebracht, die gemeinsam etwas erreichen“, erklärt Pastor Albrecht Jax. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Projekt aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) in Höhe von 122 000 Euro. Am Ende der Veranstaltung präsentierte Treffpunkt „Suppenküche“ eine kulinarische Reise durch die Welt als Zeichen dafür, dass hier die Integration auf einem guten Weg ist.

OZ, Freitag, 21. Juli 2017 

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