Jugend forscht: Jury kürt Gewinner

Beim 25. Landeswettbewerb machen Schüler aus Rostock und Kühlungsborn die Plätze unter sich aus.

Stadtmitte – Die Wirkung eines Wunderbaumes, das Filtern von keimfreiem Wasser oder der perfekte Bewegungsmelder: Für diese Projekte vergab die Jury des Landeswettbewerbes von „Jugend forscht“ gestern in der Stadthalle erste Plätze. Insgesamt zeichneten die Juroren sechs Projekte aus. An der 25. Veranstaltung, die von den Stadtwerken und der Wemag unterstützt wird, beteiligten sich 96 Jugendliche zwischen zehn und 19 Jahren. Schüler aus Rostock und Kühlungsborn teilen die ersten Plätze unter sich auf.

Mit dem sogenannten Wunderbaum „Moringa oleifera“ beschäftigten sich die Gewinner im Bereich Biologie, Jannik Tödt, Mathis Werner und Alexander Steyer vom Innerstädtischen Gymnasium (ISG). „Das ist eine Pflanze, die angeblich gegen alles helfen soll“, erzählt der 17-jährige Mathis Werner. Sie waren skeptisch, wollten wissen, ob die Pflanze aus dem Himalaya tatsächlich bei Verdauungsstörungen helfe. „Dazu haben wir eine Apparatur gebastelt und mit einem Muskelstrang vom Magen einer Ratte experimentiert“. Ergebnis nach einem Jahr Arbeit: Moringa erhöht nachweislich die Muskelaktivität, wirke also Verdauungsstörungen entgegen. Mit dem „Jugend  forscht“-Projekt haben die Abiturienten auch die Weichen für die Zukunft gestellt: „Wir wollen Biochemie, Biotechnik und Medizin studieren“, sagt Jannik.

Die Welt der Elektrotechnik hat es Daniel Meiburg angetan. Der 18-Jährige vom Gymnasium Reutershagen hat ein Computerprogramm zur optimalen Gesichtserkennung entwickelt. Mit Hilfe eines Minicomputers und einer Kamera optimierte er die Gesichtserkennung, die beispielsweise für Überwachungskameras wichtig ist. Der junge Mann arbeitet neben der Schule bereits am Fraunhofer Institut. Nach dem Abitur und einem Auslandsjahr will er Elektrotechnik studieren. „Das ist mein Interessengebiet“, sagt Daniel. Sein entwickeltes Programm mit dem Namen „Piobserve“ wolle er in den kommenden Wochen ins Internet stellen – zur kostenfreien Verfügung.

Zu den Gewinnern gehören auch Luise Pevestorff und Edgar Zander. Sie sind bereits alte Hasen bei dem Nachwuchswettbewerb. Sie überzeugten dieses Jahr mit einem mobilen Messgerät, mit dessen Hilfe Wasser auf Metalle getestet werden kann. „Neu ist, dass unser Verfahren schneller, effektiver und genauer ist“, sagt der 18-jährige Edgar.

Gerade einmal zwölf Jahre ist einer der jüngsten Teilnehmer, der für das Rostocker Freizeitzentrum (RFZ) antritt. Damian Schottkowski interessierte, wie das knappe Trinkwasser in Afrika besser aufbereitet werden kann. Denn bislang enthalte das gefilterte Wasser zahlreiche Bakterien. Damian versetzte Wasser mit Pflanzenasche und setzte es der Sonne aus.

„Mit meiner Methode kann ich nachweisen, dass das Wasser keine lebensgefährlichen Keime enthält“, erklärt der  selbstbewusste Schüler. Es entspreche zwar nicht der strengen Trinkwasserverordnung in Deutschland, sei aber trinkbar. Die Gewinner müssen vom 26.- bis 30. Mai ihre Projekte beim Bundeswettbewerb in Ludwigshafen vorstellen.

 

Die Gewinner:

Arbeitswelt: Aliaksandr Piarerva (19, ISG Rostock),

Biologie: Jannik Tödt (17), Mathis Werner (17), Alexander Steyer (18, alle ISG),

Fachgebiet Chemie: Jean-Christin Beyer (20), Hilke Lotta Nickel (18), Emelie Jogschies (17, alle Werkstattschule),

Geo- und Raumwissenschaften: Markus Becker (17), Swenja Wagner (16), Tobias Gerding (15, Schulzentrum Kühlungsborn),

Mathematik/Informatik: Daniel Meiburg (18, Gymnasium Reutershagen),

Physik (2. Platz): Pascal-Michal Heß (19), Philip Steiner und Sören Moorlampen (18, Erasmus-Gymnasium),

Technik: Edgar Zander (18, Uni Rostock), Luise Pevestorff (19, Werkstattschule)

 

OZ, 19.03.2015

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