Rostocker rappen sich aufs Siegertreppchen
Schüler des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums haben den bundesweiten Video-Wettbewerb von „Jugend forscht“ gewonnen.
Rostock – „Vor 50 Jahren fing alles an, alles startet mit der Idee von Henry Nannen...“, rappt Peter Collin (19) im Physikraum des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums in Rostock. Dort wird diesmal nurzumSpaß experimentiert, um ein Musikvideo zu drehen – für den Bundeswettbewerb „Jugend forscht“. Der hat zu seinem 50. Jubiläum einen Videowettbewerb ins Leben gerufen. Den gewann Sänger Peter Collin – zusammen mit sieben Mitschülern.
Die Dreharbeiten liegen bereits einige Wochen zurück. „Wir haben uns richtig reingekniet“, berichtet Tim Marx. Der 17-Jährige ist seit Jahren ein engagierter Forscher. Zurzeit untersucht er mit Nico Brauer und Jan Ole Haga (beide 17), wie Computerspiele das Lernen unterstützen könnten. Mitschülerin Anna Broer (17) arbeitet an einem Projekt,
das sich um verschmutzte Gewässer dreht und wie man Dünger (Phosphor) herausfiltern könnte.
Da alle begeisterte Mitmacher bei „Jugend forscht“ sind und ihre Schule auch ein Musik-Gymnasium ist, waren sie sofort Feuer und Flamme, als der Video-Wettbewerbgestartet wurde.„DenTexthabenwirindenFerien geschrieben“, berichtet Tim Marx. Auch die Musik stammt aus der Feder der Schüler. Gedreht haben sie das Video in drei Stunden. „Viel länger brauchten wir für das ZusammenschneidenderSzenen, das hatmehrereTage gedauert“, erzählt Michael TaTatarski (17). Insgesamt seien 23 Videos aus allen Teilen Deutschlands eingereichtworden. Eigentlich sollten die von jedermann übers Internet bewertet werden. Doch die Abstimmung wurde wegen Betruges (zu viele falsche Mailadressen) abgebrochen. Stattdessen entschied eine Fachjury – zugunsten des Rap-Songs aus Rostock.
50 Jahre „Jugend forscht“
Der Wettbewerb „Jugend forscht“ ist der größte europäische Jugendwettbewerb im Bereich Naturwissenschaften
und Technik. Er wurde 1965 vom damaligen Stern-Chefredakteur Henri Nannen initiiert. Veranstalter des jährlich
stattfindenden Wettbewerbs ist die Stiftung Jugend forscht e. V.. Ziel der Veranstalter ist es, junge Leute für Studium oder Ausbildung in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu begeistern.
Für die 50. Runde von Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb haben sich 13 junge Forscher aus MV qualifiziert. Beliebtestes Fachgebiet bei allen Teilnehmern ist die Biologie, vor Technik und Chemie. Drei Projekte
schickt das Innovationsnetz „Schüler auf Kurs für MV“ beim Bundesausscheid im pfälzischen Ludwigshafen
ins Rennen: „3D in der Schule“, „Mikroplastik“ und „Spektraqua“. Im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften gehen Markus Becker (17), Tobias Gerding (15) und Swenja Wagner (16) vom Schulzentrum Kühlungsborn an
den Start. Ihre selbst programmierte Software ermöglicht eine automatische Visualisierung meteorologischer Daten, die beispielsweise der Wetterprognose dienen kann. Die Jubiläumsrunde von „Jugend forscht“ findet von heute bis
zum 30. Mai statt. Die Schüler des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums in Rostock-Dierkownehmenregelmäßig und erfolgreich am bundesweiten Wettbewerb teil. Das beweisen die vielen Urkunden, die im Schulflur hängen.
Für das besondere Engagement in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern ist es den Pädagogen der Schule gelungen, die Auszeichnung „MINT-freundliche Schule“ zu erhalten. MINT bedeutet Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.
Die Jugend forscht - SONG